William Wahl
ist musikalischer Kopf der erfolgreichen A-Cappella-Band „basta“ und ist über das Duo „Männer am Klavier“ (mit Jens Heinrich Claassen) dahin zurückgekehrt, wo er ursprünglich hergekommen ist, nämlich zu den Tasten. Und an denen singt er Lieder, bitterböse bis tiefpoetisch sind sie, häufig sogar beides zusammen. So schwärmen die „Kieler Nachrichten“ von seinem Lied „Der Zirkus am Ende der Welt“, das „mit seinem grotesken Horror wie ein klanggewordener Tim-Burton-Film wirkt“. Zu Lachen gibt’s aber glücklicherweise genug, selbst wenn es einem manchmal im Halse stecken bleiben sollte.
„Wahlgesänge“ also – aber in welche Schublade gehören die nun? Nicht einfach zu sagen. Botschaften, sagt William jedenfalls, solle man von ihm bitte nicht erwarten, er schaffe es ja noch nicht mal, Briefmarken zu kaufen. Das lässt sich getrost als Motto für seine Kunst verstehen, und es ist auch was dran, aber untertrieben ist es dann doch. Denn zwischen den Tönen – lauten und leisen, heftigen und sanften – singt und spricht da jemand sehr wohl davon, wie er sich die Welt vorstellt und wie sie dann doch immer wieder nur ist.